Jean Jolina, Dustin-Anthony und Gabor Kilian - willkommen in Hellersdorf, ihr Süßen! Neugeborene im Oktober, gefunden in der Stadtteilzeitung Die Hellersdorfer. Ein Querschnitt des Geburtsjahrgangs 2007 in Berlin, oder symptomatisch für einen Bezirk, den tausende junger Menschen verlassen?
Namen wie “Christian” und “Anna” sind von vorgestern, der Wunsch, sich von anderen abzuheben, weit verbreitet. Der Geschmack für Vornamen sei “sozial imprägniert”, zitiert die Zeit den Berliner Kultursoziologen Jürgen Gerhards, der Geburtsregister von 1894 bis 1998 untersucht, und Namen und Berufe der Eltern verglichen hatte.
Samantha oder Paula als Juniorprofessorin?
Ein Blick in Lokalblättchen aus Charlottenburg oder Prenzlauer Berg wäre daher aufschlussreich gewesen. Akademiker, die bevorzugt in diesen Stadtteile wohnen, wählen andere Namen, auch wieder zunehmend christliche. Kinder heißen dort Antonia, Franziska, Friedrich und Julius. Nur findet sich nirgends eine solche Anzeige.
Wahrscheinlich haben sich die (jungen) Eltern in den innerstädtischen Bezirken händeringend gegen die Annonce der Vivantes Kliniken gewehrt. Zu “prollig”?