Habe von Fußball nicht viel Ahnung, aber ich habe ihn kommen sehen, den Sieg über England. Das Wetter war einfach zu gut, die Leute in Berlin zu ausgelassen mit ihrer schwarz-rot-goldenen Kriegsbemalung im Gesicht. In Kreuzberg schossen Deutschland-Fans schon am frühen Nachmittag in die Luft – in freudiger Erwartung.
Ich hätte also für Deutschland tippen sollen, wie so viele. Am besten lägen ohnehin die, die von Fußball nicht viel verstehen, habe ich mir sagen lassen. Bei der nächsten WM tippe also auch ich Fußball-Muffel. Aus Gruppendruck. Und aus Protest gegen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Die verbreitet nämlich wirklich schlechte Laune in diesen Tagen. So lange sich diese Wetten in einem gemäßigten Bereich bewegten, in Bürogemeinschaften und Freundeskreisen, seien Spannung und Spaß garantiert, heißt es krampfig in einer Pressemitteilung. Alles darüber hinaus sei gefährlich.
Besonders warnt die BZgA vor Live-Wetten, bei denen hohe Geldeinsätze auf Ergebnisse während des Spiels abgegeben werden. Diese Art von Wetten könnten süchtig machen, so die Leiterin der BZgA, Elisabeth Pott. Der Grund: Viele Teilnehmer neigten zu Selbstüberschätzung und würden viel mehr Geld ausgeben als zunächst geplant. Inwieweit die Zahl der Spielsüchtigen nach Fußball-Weltmeisterschaften steigt, bleibt das Geheimnis der BZgA.
Wie gut das nur alle vier Jahre Fußball-Weltmeisterschaften stattfinden. Dann ist das Suchtpotential nicht so groß. Präventiv könnte man natürlich auch nur alle sechs Jahre eine Weltmeisterschaft ausrichten.
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