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Archiv für das 'Sport'-tag

Muckibuden im Herbst: So schwitzen wir gemeinsam

Sie müsse unbedingt Mitglied in einem Fitness-Studio werden, meinte eine Freundin kürzlich, es sei nicht auszuhalten im Winter ohne Sport.  Ob Step-Aerobic oder Thai Bo – die Kurse dort sind offenbar alle ansprechend. Ich kann mir weder unter Step Aerobic noch Thai Bo etwas vorstellen, aber verkneife mir jeglichen Kommentar, sonst werde ich noch zum Probe-Training mitgeschleppt. Im Fitnessstudio gestählte Körper finde ich unästhetisch. Man sieht sehr wohl, ob bestimmte Muskelpartien an Geräten gezüchtet wurden, mit Präparaten gepäppelt oder einfach durch Leichtathletik oder Volleyball ausgebildet wurden. Einmal abgesehen davon sehe ich andere lieber aus der Ferne schwitzen, beim Joggen, und nicht beim Gewichte stemmen.

In diesem Sommer sind mir im Volkspark Friedrichshain eine Reihe mir bislang unbekannter Sportarten aufgefallen. Da stürmen Leute mit Plastik-Knüppeln aufeinander los, mit dem Ziel, ihr Gegenüber nieder zu ringen. Ob das jetzt schon als Kampfsport gilt, kann ich nicht sagen, jedenfalls wirkt das Ganze sehr geordnet. Interessant auch, dass immer mehr Berliner ihr Gleichgewicht testen wollen. Der Park ist voller Leute, die sich auf’s Seil wagen, zwischen zwei Bäumen balancieren. Hin und wieder versuchen einige, direkt einen Baumstamm zu erklimmen, kein Witz. Am coolsten fand ich jedoch die Kids mit ihren Spezial-Fahrrädern, die auf einem dafür eigens angelegten Platz abenteuerliche Kunststücke vollziehen – auf einem Rad einen kleinen Hügel herunter fahren, sich drehen oder einfach nur springen.

Ob das etwas für die Fitness-Studio-Tester wäre? Wahrscheinlich bekommt man dabei genauso Muskeln, wenn nicht sogar mehr und welche, die natürlich aussehen…

Beach-Volleyball hinter Aldi

Strandbar hinter Aldi

In Berlin wird einfach irgendwo eine Kippe Sand abgeladen und fertig ist die Strandbar. Die Illusion vom Strand ist fast perfekt hinter dem Aldi-Markt an der Revaler Straße in Friedrichshain. Wenn dort die Beach-Volleyballer Bälle übers Netz pritschen, rauscht es nebenan wie die Brandung der Nordsee. Die ist von hier aus allerdings weit weg und auch das Spreeufer ist nicht in der Nähe. Was hier rauscht, ist das Wasser der Duschen und Toilettenhäuschen.

Aber das tut dem Spaß keinen Abbruch – in Lunas Strandgarten wird gebaggert, bis der Winter kommt. Hier wird man übrigens nicht wie in etlichen “Premium-Strandbars” der Hauptstadt am Eingang auf Getränke gefilzt und könnte sich theoretisch gleich ein Sixpack Sternburger von Aldi mitbringen. Es wäre aber gemein zu sagen, dies sei deshalb eine Assi-Strandbar. Auf Sand gebaut ist Trumpf in Berlin, egal wie.

Fotostrecke Berliner Seitenblicke

Das Dove-Prinzip

Über die Kampagne der Körperpflege-Marke Dove ist viel geschrieben worden, das Prinzip ist einfach. Der Konzern bewirbt seine Produkte mit Models, die nicht sonderlich model-like aussehen – also durchschnittlich wie Sie und ich. “Anti-Ageing-Produkte”, wie sie eine Freundin schon seit ihrem 20.Geburtstag kauft, gibt es bei Dove nicht. Mit der weniger diskriminierenden Formel “Pro Age” haben Werber ein griffiges Schlagwort erfunden, das angesichts der Alterung der Gesellschaft bei Verbrauchern nur auf Zustimmung stoßen kann.

Der Sportartikelhersteller Reebok setzt offenbar auf eine ähnliche Strategie. “Run easy” prangte noch im Mai an allen Litfasssäulen und Werbetafeln der Stadt – eine Botschaft an Läufer (wohl vor allem untrainierte), sich körperlich nicht zu sehr zu verausgaben. Fand ich gut, Sporthersteller müssen ja nicht jedem blutigen Anfänger suggerieren, mit ihren schnellen Schuhen sei der Berlin-Marathon ein Klacks. Berlin im Juni, die Hauptstädter schwitzen auch ohne körperliche Anstrengungen. Die “Run-Easy”-Plakate sind inzwischen verschwunden – komisch, da doch zu dieser Jahreszeit die meisten Jogger in der Mittagshitze kollabieren. Nachhaltigkeit, wie wir sie aus der Dove-Kampagne gewohnt sind, sieht wohl anders aus. Auch wenn aus Marketing-Gesichtspunkten nicht zehn Wochen lang mit den gleichen Plakaten geworben werden kann – warum gibt es keine neuen, die an die Kampagne anknüpfen? Alle Reebok-Schuhe in Berlin kurzfristig ausverkauft? Oder doch lieber auf Nummer sicher: “schneller=sportlicher=schöner”?

Neue Kommentare

  • Thomas Feirer: echt coole Bilder …
  • Anonymous: achso hier meine email adresse zero88-denis@web.de
  • Anonymous: echt bei dir geht das noch? zu silvester wollen paar leute und ich schön gemütlich auf ein dach feiern ist...
  • Aileen: Ich hab mal ne frage: wo genau ist der Markt und hat der auch sonntags auf? lg
  • Ilse Fuehrhoff: Es gibt in Berlin tatsächlich noch sehr viele, eigentlich ungeahnt viele Hausfassaden oder auch...

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