Schwer zu sagen, wie viele Hunde täglich in Berlin den Besitzer wechseln. Einige Leute können offenbar nicht widerstehen, wenn sie vor dem Supermarkt einen fremden Hund sehen. Sie binden den Köter los und laufen dann einfach weiter. Mal abwarten, was passiert. Hunde sollen ja angeblich jedem folgen, der mit einem kleinen Bestechungsimbiss lockt.
“Iman” muss ein integrer Rottweiler gewesen sein, einer, der sicher nicht jedem beliebigen Hundebetörer zum Opfer gefallen wäre. Sonst hätte Danny, sein Besitzer, sicherlich keine Belohnung über 1500 Euro ausgesetzt. Dennoch: Wer wird schon in Kreuzberg oder Neukölln seinen Kampfhund “Iman” nennen? Fahrlässig. Geradezu eine Einladung an Kidnapper, die ihre religiösen Gefühle verletzt sehen. Oder an radikale Tierschützer, die Danny Tierquälerei unterstellen, so abgemagert, wie der Hund auf dem Zettel aussieht. ‘Rätselraten um einen vermissten Hund’ weiterlesen


An diesem schönen Tag sind wir aufs Dach geklettert und spielen Schach, als unten langsam eine “Wanne” vorbeirattert. “Früher haben die noch ihre Dachluken zugemacht, als sie durch den Kiez fuhren”, erzählt ein Freund nachdenklich. Und so zerbeult wie damals sind die neuen Mannschaftstransporter der Berliner Polizei auch nicht.
In Kreuzberg mit dem roten Stoffbeutel unterwegs gewesen, kaufe Plastiktüten nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Der rote Beutel ist ein besserer Jute-Sack, der sogar vor den Augen japanischer Touristen bestehen kann. Kein Kommunisten-Beutel – im Gegenteil. Ausdruck eines [tendenziell wertkonservativen] Bonner Lokalpatriotismus, der mitunter unheimlich anmutet. Dort in der Buchhandlung ["Bouvier“] zu kaufen. Unverhofftes Zusammentreffen mit einer Exil-Bonnerin also auf dem Wochenmarkt am Neuköllner Maybachufer: Ob ich mich denn gut eingelebt hätte, in Kreuzkölln, fragt mich die mir unbekannte Person mit Sonnenbrille und Polo-Shirt. Leicht irritiert bejahe ich die Frage und überlege, wer diese Frau sein könnte. “Sie sind aus Bonn, habe es gleich gesehen“, sagt sie, und deutet auf meinen roten Einkaufsbeutel.
“Die Größe der Stadt ist egal, Hauptsache ein Fluss oder Kanal”, meinte eine Freundin, die nie ohne Boot auskam. Das ist Jahre her. Gestern dann im “Freischwimmer“ am Schlesischen Tor, am Wasser. Der Steg am anderen Ufer ist voll – so voll, dass er schon bedrohlich schwankt. Lauter Erstsemester, denke ich. Diesmal bin ich es nicht, die den Altersdurchschnitt senkt. Beruhigend. Irgend etwas irritiert aber, schwer zu sagen, was. Ein Déjà-vu?







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