Gestern konnte ich nicht bloggen – zuviel Alkohol… Passt ins Bild? Als Studentin bin ich gegen Semesterende im Prüfungsstress. Gut, ich habe nichts getrunken, aber die Studie, die gestern überall zitiert wurde, hat mir zu denken gegeben. Forscher des Zentralinstituts für seelische Gesundheit in Mannheim kamen zu dem Befund, dass einer von drei Studierenden ein Alkoholproblem hat.
Bier trinken ist kein Unterschichtensport – ein weit verbreitetes Phänomen, das man jeden Abend beobachten kann in Berlin. Die Hälfte aller 30-Jährigen rennt am Wochenende nach 21 Uhr mit Bierflasche durch Kreuzberg oder Friedrichshain. In Kneipen und Clubs wird weiter getrunken – solange es zwei drei Bier am Wochenende bleiben, okay.
Ansonsten sehen wir meist weg. Gemütlich ein Glas Wein zum Essen trinken – niemand in der WG würde die Nase rümpfen, auch wenn dieses Ritual zur Gewohnheit zu werden droht. Mitbewohner zu erziehen, kommt nie gut an, einen schlechten Tag hat jeder mal, vielleicht auch zwei. Mit unseren Eltern wären wir wohl strenger. Neben diesen WG-Gewohnheiten gibt es eine Reihe “gesellschaftlicher Verpflichtungen” – den gemeinsamen Kneipengang nach der Vorlesung mit dem Betreuer der Abschlussarbeit und Kommilitonen etwa. Oder das Bier nach dem Unisport, nach dem Orchester oder der Freiwilligenarbeit im Verein. Ganz zu schweigen von ordinären Treffen mit Freunden.
Gelegenheiten, tief ins Glas zu schauen, gibt es also unzählige. Was alle anderen machen, kann ja nicht verkehrt sein, und wer besonders lustig war, riskiert halt einen dummen Spruch auf der StudiVZ-Pinnwand. Ja mei. Die gute Nachricht: Auch Leute über 35 wurden dort schon gesichtet. Irgendwie bleiben wir doch alle Studenten…
Foto: Henning Onken
Neue Kommentare