Es hätte ein friedlicher Nachmittag für viele Tiergarten-Griller werden können, wäre da nicht diese Presse-Führung gewesen. Mehr als ein Dutzend Journalisten klebt an den Fersen ausgewählter Ordnungsamt-Mitarbeiter, die vor laufender Kamera Grillsünder überführen sollen. Realtime Soap in Berlin-Mitte.
Die Ertappten sind vor allem eines: ahnungslos. Zwei Mädchen können die Glut in ihren Einweggrill aus dem Supermarkt gleich wieder löschen, weil diese Grills sind auf öffentlichen Grillplätzen verboten sind: Sie machen die Grasnarbe kaputt. Dreißig Zentimeter über dem Boden müssen die Würstchen brutzeln, sonst gibt es Ärger. “Konnten wir ja nicht wissen”, protestiert eines der Mädchen.
Bei den professionellen Grillern mit Campingtisch und Kühltruhe hat die Ordnungsamt-Streife wenig zu beanstanden, es bleibt bei der Mahnung, den Müll hinterher mitzunehmen. Bis zu 15.000 Euro kostet die Reinigung des Tiergartens nach Wochenenden mit gutem Wetter. Kosten, die der Bezirk Mitte kaum stemmen kann. Die meisten Ermahnten zeigen sich dann auch einsichtig. “Klar nehmen wir den Müll mit, wir sind doch keine Kinder!”
Hier ein paar Fotos der Aktion im Tiergarten














Feige Aktion. Anstatt im Tiergarten brave Leute quälen sollten die mal dahin gehen wo’s weh tut. Im Görlitzer Park zum Beispiel, aber da trauen sich Kiezstreifen nicht hin…
Grillen 101 in der Schule sollte angeboten werden: Die Kinder sollten das Kochen in der Schule lernen, und das Grillen, dann wissen sie, was zu tun ist oder nicht. Mensch, es ärgert mich immer, nicht zu wissen was erlaubt oder richtig beim Grillen ist.
Kann jemanden rechnen, wieviel es kostet Plakatten über das richtige Grillen für den Tiergarten machen? Vielleicht sind die Aufklärungskosten niedriger als die Reinigungskosten.
Es bringt tatsächlich nur Durchgreifen was. Also endlich mal Geldstrafen verhängen.
Die Bemerkung “Das wusste ich nicht” ist doch eine Schutzbehauptung und unwichtig. Das Ordnungsamt kann nichts für das Unwissen der Griller.
Wusste ich nicht sagt doch jeder beim “falschen” PKW Parken oder zu schnellem PKW-Fahren…
Ansonsten wird das wohl bei den wenigen Kontrollen noch sehr viele Jahre dauern bis sich evtl. was ändert - wenn überhaupt.
“…Dreißig Zentimeter über dem Boden müssen die Würstchen brutzeln…”
Schade das man davon nichts in den “Spielregeln” zum Grillen auf den Seiten der Stadt Berlin liest. Dort wird lediglich darauf hingewiesen, dass es verboten ist direkt auf dem Boden ein Feuer zu entzünden bzw. zu diesem Zweck eine Grube auszuheben.
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/de/nutzungsmoeglichkeiten/grillen/de/spielregeln.shtml
Warum nich mal Grillen Amerikanisch. Einfach ein paar oeffentliche Grills aufstellen, ein paar Picknickbaenke und alle sind Gluecklich und das mit dem Aufraeumen funktioniert in den USA auch.
Weil wir nicht die USA sind. Wir sind Berlin.
Es funktioniert ja auch in anderen Deutschen Städten. Nur eben nicht in Berlin.
In Berlin macht jeder was er will. Vor allem Dreck. Egal ob Graffiti, Kratzereien, Glasscherben oder eben Grillmüll.
Hier geht um Reinigungskosten. Vor allem den Müll.
Der Grill an sich ist eher Nebensache. Die wenigsten lassen einen/Ihren Grill stehen. Aber fast alle Ihren Müll. Könnte man jedenfalls denken wenn man so manchen Park sieht.