Wer sich in Reichweite der Einkaufstempel am Alexanderplatz die Füße vertritt, kommt irgendwann an der S-Bahn-Unterführung in der Schicklerstraße vorbei. Kein Platz zum Verweilen, denn auch an sonnigen Tagen verirrt sich kaum ein Lichtstrahl hier her, hin und wieder riecht es nach den Hinterlassenschaften von Partygängern, die keine Toilette gefunden haben. Was neugierige Fußgänger dennoch stutzig macht, ist eine verrammelte Tür, über der ein metallenes Schild montiert ist: “In diesem Gebäude befand sich das Tierheim von Ost-Berlin. Bis Februar 1991 wurden hier unzählige Katzen und Hunde vergast oder durch Stromschlag grausam getötet”, tut dort die Aktionsgemeinschaft Tierhilfe e.V. kund.
In Mitte sind die Schandtaten der Vergangenheit durch Mahnmale, Stolpersteine und Gedenktafeln kaum übersehbar, da dürfen eigentlich auch Vierbeiner als Opfer nicht fehlen. Bleibt zu hoffen, dass Berliner Hunde- und Katzenhalter ihren Tieren die Treue halten – auch wenn der Job nicht mehr sicher ist oder der Urlaub naht.