Auch wenn auf allen Kanälen gerade für oder gegen den Volksentscheid Pro Reli am 26. April Stimmung gemacht wird: Wir befinden uns auch im Europawahlkampf. Die Senatskanzlei hat schon vor einigen Wochen einen Werbespot geschaltet, der junge Erwachsene ansprechen soll.
Der Videoclip zeigt zwei Jugendliche in Berlin beim Parkour, einem Extremsport, bei dem die Teenies über Autos springen, Zäune überwinden und halsbrecherische Kletteraktionen starten. Und all das, um bei der Europawahl ihre Stimme abzugeben. “Du bestimmst den Weg”, heißt es in der Kampagne. Eine Botschaft, die zumindest eine prinzipielle Aufgeschlossenheit gegenüber jungen Leuten zum Ausdruck bringt.
Diese zentrale Botschaft fehlt in der Pro Reli Debatte. Obwohl Jugendliche ab 16 Jahrenin Berlin das Wahlrecht auf kommunaler Ebene haben, wird der Diskurs von Eltern, Kirchenvertretern und Parteien geführt. Moderatoren wie Günter Jauch und Tita von Hardenberg geben ihr Gesicht für Pro Reli her, aber keine Berliner Teenie-Sternchen. Eine Umfrage unter Jugendlichen sucht man vergeblich. Warum bloß?