Es könnte Berlins Central Park werden, ein riesiger See, ein Berg oder ein neues Wohngebiet. Doch das sind Hirngespinste. Für viele Berliner ist ihr Flughafen Tempelhof so etwas wie das Grab eines nahen Verwandten: Nach der schmerzhaften Schließung im vergangenen Oktober hegt und pflegt man das Andenken so lange es geht. “Was habt ihr denn gegen den Zaun?”, raunzt ein weißhaariger Rentner aus der Neuköllner Nachbarschaft junge Demonstranten an, die am Jahrestag der Luftbrücke papierne Leitern an das Gatter heften. “Ihr wollt wohl ‘ne Haschwiese, wa?” – Man grinst und redet aneinander vorbei.
Die Initiative zur Massenbesetzung des Ex-Airports arbeitet an Tempelhof die bekannte Gentrifizierungsdebatte ab. Höhere Mieten durch den Bau von Luxuslofts auf dem Gelände verdrängen die sozial Schwächeren in den umliegenden Quartieren. Was dagegen passiert, wenn der Zaun einfach stehenbleibt, lässt sich schon jetzt beobachten: Gras wuchert durch das Asphalt der Rollbahn, Bäume schlagen in Beton-Nischen Wurzeln. Die Natur holt sich langsam ihr Terrain zurück, während der Senat plant, verwirft und diskutiert. Bald schon könnte es hier aussehen wie im ehemaligen Treptower Spreepark im Plänterwald. Wer dort durch ein Loch im Zaun krabbelt, findet im hohen Gras ein verrostetes Riesenrad, umgekippte Dinosaurier und Überreste einer Achterbahn. Willkommen im Ruinenpark Tempelhof!
Wenn aber jetzt planlos der Zaun geöffnet werden soll wird aus dem Ex-Flughafen und der Grünfläche eine von Hunden vollgemachte Wiese mit vielen Grillmüllresten.
Das kann ja auch niemand wollen.
Dann lieber später aber nur einen Teil gut geplant öffnen.
Das ein Teil mit Wohnungen/Häusern bebaut werden sollte ist bei der Größe des Geländes auch klar. Berlin hat kein Geld für noch einen Tiergarten oder Tierpark und genug schöne andere Grünflächen um/in der Stadt.
Soweit ich es mitbekommen habe werden am Rande der Fläche Wohngebäude wachsen;
der Großteil des Areals soll Park werden und das Flughafengebäude selbst verschwindet nicht … es ist Weltkulturerbe (was vor Abriss nicht schützt, aber doch eine wichtige Würdigung ist) und bleibt uns erhalten (was ich auch unterstütze!!).
@ Robert:
Gute Argumente!
Dass dort ein Park bleiben soll ist aber doch schön, oder?