Sie hoffen auf den Messias und kleben Gauck-Plakate: Von dem berühmten Obama-Portrait des Streetart-Künstlers Shepard Fairey gibt es jetzt eine Berliner Version. Den Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck. Der ähnelt darauf mehr einem Alien als einem Visionär, doch wichtiger ist: Menschen laufen durch Berlins Straßen und kleben diese Plakate an Schilder und Wände – wie hier in der Chausseestraße. Niemand bezahlt sie dafür, sie tun es aus Leidenschaft.
Da stimmt es traurig, dass im Unterschied zum US-Wahlkampf am 30. Juni kein Kandidat von uns gewählt werden kann. “Go for Gauck!”, heißt es auf einem Sticker, nicht “Vote for Gauck!”. Auch eine Tradition aus der Wendezeit lebt wieder auf: Ab sofort wollen Gauck-Unterstützer jeden Montag in mehreren Städten demonstrieren, in Berlin um 18 Uhr am Alexanderplatz.
Der Protest richtet sich nicht nur gegen die Regierung, die in der Kandidatenfrage rein machtpolitisch handelte. Es ist auch ganz offen der Wunsch nach einem glaubwürdigen Charakter an der Spitze unseres Staates.
Und was sagt der Kandidat? Er gehe nicht häufig ins Internet, seine Kinder würden ihm aber berichten, “was da abgeht”. Und im ZDF erzählt er: “Ich bin total verwirrt – aber auch glücklich!”
Facebook-Seite für Joachim Gauck
US-Blog: Ist Obama der Messias?
Foto-Combo: Henning Onken (links), Stefan Kloo (rechts, Lizenz Kloo: Creative Commens 2.0 Generic)
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