Erwischt wird nur der Nachbar, der seinen Chihuahua ausführt und gerade hineinlangt. Unsicher dreht sich der Mann im Trainingsanzug um, als jemand vorbeikommt. Geknackt haben den Kaugummiautomaten andere, aber etwas peinlich ist es ihm doch, jetzt hier bunte Kugeln aus der Box zu fischen.
Allein auf dem kleinen Stück der Herrfurthstraße zwischen Weisestraße und Herrmannstraße sind alle sieben Kaugummiautomaten leer. Daran wird wohl nicht allein die Euro-Umstellung schuld sein oder ein saisonaler Leerstand. Es steht in keiner Zeitung, die Polizei meldet es nicht. Warum auch, gewöhnlich tun das pubertierende Jungs, bevor sie verlockendere Ziele entdecken und dann doch in der Zeitung landen, leider. Oder die Kurve kriegen.
Fotostrecke: Berliner Seitenblicke
Fotos: Kaugummiautomaten
scheint ein stadtteil zu sein, in dem soziale kontrolle nicht mehr hinreichend funktioniert. aber das ist ja genau das, was viele leute, die aus kleinen nestern kommen, wünschen.
nach ner weile wird es dann doch nervig, nirgendwo mehr das rad abstellen zu können, ohne dass gleich die klingel fehlt oder jemand die schaltung zertrümmert..
“soziale kontrolle” - und wie kann die funktionieren? “polizeistaat”?? die pädagogik funktioniert jedenfalls auch nicht.
Kaugummi mag ich nicht besonders gern, brauche also keine Automaten zu dessen Erwerb. Aber traurig bin ich immer über Menschen, jung oder älter, die “mein und dein” nicht unterscheiden können oder sich toll fühlen, wenn sie anderen Schaden zugefügt haben…