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Monatsarchiv für Mai 2008

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Kastanienallee – Allee der Dixi-Klos?

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In Bahnunterführungen halten wahrscheinlich viele unterbewusst die Luft an. Es könnte ja stinken. Die Bewohner dieses Hauses in der Kastanienallee kennen das wohl nur allzu gut. Auf der Feiermeile in Prenzlauer Berg werden Hauseingänge gern als öffentliche Toilette missbraucht. Ich bin gespannt, ob im Zuge des geplanten Straßenumbaus Toiletten-Häuser aufgestellt werden. Die würden zwar das Straßenbild verschandeln, den Bewohner aber vielleicht ein Stück Lebensqualität zurückgeben.

Fotostrecke: Berliner Seitenblicke

Am Badesee: Wo nur ein Wildschwein grunzt

See in Berlin - Foto: Christian Hetey

Dichtes Gestrüpp, umgestürzte Bäume, Morast: Die letzten 200 Meter sind Dschungel, doch dann steht man direkt vor dem Waldsee, in dessen ruhigem Wasser sich der Himmel spiegelt. Irgendwo quakt ein Ente und in den Büschen hört man manchmal ein Wildschwein grunzen – sonst ist es ruhig hier. Der See am Rande Berlins ist nicht so groß wie die Krumme Lanke – deshalb verirrt sich auch kaum jemand hierher – aber groß genug zum Baden. Stellen wie diese entdeckt man nur durch Zufall oder durch Googlemaps. Das klingt idyllisch. Ist es auch, wenn man sich die Mücken weg denkt, die in diesem Sommer besonders zahlreich herumschwirren sollen.

Hier nicht Baden - Foto: Christian HeteyWer nach einem Naturplanschbecken nicht lange suchen will, dem sei die Webseite der Stadtverwaltung empfohlen: Zum offiziellen Auftakt der Badesaison werden im Innenstadtbereich “mehr schöne und saubere (…) Badestellen als in jeder anderen Metropole der Welt” gelistet. Und von jetzt an bis September wird dort die Wasserqualität regelmäßig überprüft.

Das ist eigentlich ratsam, denn nicht alle schönen Seen sind zum Baden geeignet. Einige stehen unter Naturschutz, andere sind völlig veralgt. Schock-Schilder wie “Achtung Einleitung. Lebensgefahr” sind mir im Berliner Umland bis jetzt allerdings noch nicht begegnet.

Fotos: Christian Hetey

Fotostrecke: Berliner Seitenblicke

Ordnungsamt-Mitarbeiter: Wenn Jäger zu Gejagten werden

Leute in Uniform lösen Unbehagen aus, wahrscheinlich bei den meisten Menschen. Radfahrer hoffen, dass ihre Kopfhörer unbemerkt bleiben, Fußgänger, dass die Polizei ein Auge zudrückt, wenn sie eilig eine menschenleere Kreuzung bei Rot überquert haben. Nun bleiben viele Berliner gelassen, weil Polizisten bekanntlich Besseres zu tun haben, als vergleichsweise harmlose Verkehrssünder zu jagen. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes, denen diese Aufgabe vor einiger Zeit übertragen wurde, scheinen auch nicht gerade zahlreich.

Sofern die Zahlen stimmen, die Innensenator Körting für die Bezirke Spandau und Friedrichshain Kreuzberg vorliegen, dürften bald nur noch Mitarbeiter mit Bodybuilder-Statur für den Job in Frage kommen: “Etwa ein Viertel der Angriffe auf die Beschäftigten der bezirklichen Ordnungsämter endete mit Körperverletzungen. In deren Folge fehlten die Beschäftigen meist zwei bis drei Wochen”, wird Körting von der Berliner Morgenpost zitiert.

Gereizt bis gewalttätig reagieren neben Falschparkern und Radfahrern offenbar vor allem Hundebesitzer. Nicht angeleinte Hunde würden ebenso wie Fahrräder als “Hilfsmittel” für Übergriffe benutzt. Ein Bild, das einem einige schräge Fantasie abverlangt. Sie mussten dennoch bei Einbruch der Dunkelheit wegen eines fehlenden Rücklichts zahlen? Vielleicht sahen Sie einfach zu arglos aus und waren eine leichtere Beute…

Support your local Spätkauf!

Spätkauf in Berlin-Friedrichshain - Foto: Henning Onken

Viele Berliner sind der Meinung, dass Spätkauf-Läden eine üble Kunden-Abzocke betreiben. Zum Beispiel jener ältere Bad-Religion-Fan, der so oft in den “Late-night-Lidl” meiner Wahl geht. Der Mann mit der nietenbewehrten Lederjacke steht ratlos vor den Regalen, schüttelt sein schütteres Zottelhaupt. Schließlich kauft er Tabak und ärgert sich lauthals über den “unehrlichen” Preis für Dosen-Ravioli, durch den ihm ein italienischer Moment beim Abendessen verloren geht.

“Der ist breit wie ‘ne Sau, Alta!”, schimpft der Verkäufer – natürlich erst, als sein Kunde verschwunden ist. Der Alt-Punk schaffe es nicht, tagsüber im Supermarkt einzukaufen, mutmaßt er weiter. Warum überhaupt die Aufregung um ein paar Cent?

Für Hartz-IV-Empfänger, deren Sparmenu vom Finanzsenator berechnet wird, sind manche Aufschläge wohl wirklich kaum zu bezahlen. Doch Nachtschicht in einem Spätkauf ist einfach mal ein blöder Job – die Verkäufer sollten gut entlohnt werden.

Eines aber bleibt seltsam: Mein Spätkauf ist – anders als auf dem Bild oben – eigentlich eine Bäckerei. Das Drumherum aus Getränken, Fertigpizzen und Knabberkram entwickelt sich jedoch ab 20 Uhr zum Kerngeschäft.

Damit könnte in ein paar Jahren Schluss sein, falls in Berlin US-amerikanische Verhältnisse einkehren: Man erinnere sich an die erste Szene aus dem Film “The Big Lebowski”. Dort schlurft “The Dude” nachts in einen völlig leeren Supermarkt, nur um Milch für einen Drink zu kaufen – “White Russian”. Cheers!

Fotostrecke: Berlin bei Nacht

Hier haben sie gegrillt…

Grillreste im Tiergarten - Foto: Henning Onken

Ich musste vor einigen Jahren einmal für ein Soziologie-Seminar eine Feldstudie zum Thema Grillen machen. Wochenlang suchten wir öffentliche Grillplätze auf, sichteten Grill-Zubehör in Supermärkten und befassten uns mit der Rollenverteilung auf Grillpartys: Wer dreht das Fleisch, wer bereitet Salate zu und so weiter. Erstaunliche Ergebnisse förderte die Untersuchung nicht zu Tage, in acht von zehn Fällen bewachten Männer das Feuer.

In Berlin sind in den letzten Jahren immer mehr Leute mit Einweg-Grills zu beobachten. Wahrscheinlich weil der Platz auf den meisten Balkonen zu klein ist, sofern vorhanden, und Dauerstress mit den Nachbarn nicht gerade angenehm. Überall wo man nett sitzen kann, brutzelt jemand Fleisch oder Gemüse. Leider sieht es Montag morgens dann an vielen Stellen aus, als hätte ein Orkan gewütet und Reinigungstrupps beherrschen die Szene. Ja, so entstehen Jobs, aber wohl kaum solche, die heiß begehrt wären. Hier ein Überblick über öffentliche Grillplätze.

Foto: Henning Onken

Protestmail an den Botschafter von Birma

Wollte eigentlich etwas anderes schreiben, aber gerade erreicht mich diese Protest-Email, adressiert an die Botschaft von Birma/Myanmar. Habe sie abgeschickt.

Sehr geehrter Herr Botschafter,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich bedaure es sehr, dass den Menschen Myanmars durch den Wirbelsturm ein solch großer Schaden entstanden ist und möchte Ihnen hierfür meine Anteilnahme aussprechen.

Mit Entsetzen musste ich jedoch zur Kenntnis nehmen, dass von Ihren “Autoritäten”, wie es in der Pressemitteilung auf Ihrem Internetauftritt heißt, internationale Hilfslieferungen verhindert werden. Wenn elementare Hilfe ausgeschlagen und dadurch das Überleben von hundert Tausenden von Menschen aufs Spiel gesetzt wird, handelt Ihre Regierung fahrlässig und verantwortungslos. ‘Protestmail an den Botschafter von Birma’ weiterlesen

Neue Kommentare

  • Thomas Feirer: echt coole Bilder …
  • Anonymous: achso hier meine email adresse zero88-denis@web.de
  • Anonymous: echt bei dir geht das noch? zu silvester wollen paar leute und ich schön gemütlich auf ein dach feiern ist...
  • Aileen: Ich hab mal ne frage: wo genau ist der Markt und hat der auch sonntags auf? lg
  • Ilse Fuehrhoff: Es gibt in Berlin tatsächlich noch sehr viele, eigentlich ungeahnt viele Hausfassaden oder auch...

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