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Monatsarchiv für Oktober 2008

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Berlin brutal #12: Im Hitler-Look über die Landsberger Allee

In den meisten Bezirken Berlins ist es egal, wie man sich gibt, mit welchen Klamotten man herumläuft. Das fällt immer wieder Leuten auf, die vorher in vermeintlich chiceren Städten gewohnt haben. Mehr als befremdlich heute ein Fast-Zusammenstoß mit einem Hitler-Double in Friedrichshain – Frisur und Schnäuzer saßen nahezu perfekt. Der Kerl sah nicht aus, als wolle er zu einem Drehtermin, auf der Rückbank seines Autos lümmelte ein Typ in Armee-Outfit.

Intuitiv blieb ich stehen, obwohl die Fußgänger-Ampel grün zeigte. Starrte in den roten (!) Kleinwagen mit Brandenburger Kennzeichen. Der Mann am Steuer starrte zurück, gab dann aber Gas. Ich malte mir aus, Friseuse in einer brandenburgischen Kleinstadt zu sein: Da poltert dann ein Kerl herein, der “einmal wie Hitler” verlangt? Grotesk. Überhaupt: In welchem Umfeld bewegen sich solche Leute, welcher Arbeitgeber würde sie beschäftigen? Als Kundenberater? Wofür?

In Köln planten Rechtsextreme vor einigen Wochen einen Kongress, auf dem selbst rechte Spitzenpolitiker der aus dem europäischen Ausland teilnehmen sollten. Die Veranstaltung ist grandios gescheitert, unter anderem, weil sich die Taxi-Fahrer der Stadt weigerten, Teilnehmer zu befördern, Kneipiers kein Bier ausschenkten und und und. Sollte das nicht auch in Berlin und Brandenburg möglich sein?

Fotos aus Friedrichshain

Die Überlebenden der Umweltzone kehren zurück

Verschwunden im Umland oder billig gen Osten verschachert: Aufgeräumt sollte Berlins Autobestand eigentlich sein, seit mit dem Start der Umweltzone im Januar ältere Autos draußen bleiben müssen – oder für viel Geld mit Feinstaubfiltern nachzurüsten sind. Die Sünder der Umweltzone verstecken ihre Karren seither auf Privatparkplätzen oder außerhalb der neuen Demarkationslinie. In der Kiefholzstraße in Treptow, zum Beispiel, finden Anwohner kaum noch Parkplätze, weil alles voll steht mit alten Wagen.

In den letzten Monaten ähneln die Einschränkungen jedoch mehr dem Rauchverbot in Kneipen: Erst pafft man draußen, dann wieder drinnen: Vergesst die Strafen, weg mit der Dummweltzone! Der Senat verzeichnet eine starke Zunahme der erwischten Zonensünder, auch wenn die zu zwei Dritteln als Touristen nach Berlin kommen und die Strafzettel als eine Art Willkommensgruß erhalten.

Glück hat, wer mit seinem Oldtimer der “Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes” dient und sich den Ärger sparen kann.

Draußen vor der Tür: Gar nicht angenehm

Wie viele Berliner wohl Schlüssel bei den Nachbarn hinterlegt haben, für den Notfall? Habe inzwischen eine ganze Sammlung von Schlüsseln – von Freunden. Die Sicherheit ist jedoch trügerisch. Ich habe mich ausgesperrt, am späten Nachmittag. Ich wollte eine Kiste mit alten Büchern wegwerfen, kein großer Verlust, überwiegend veraltete Publikationen zu politischen Themen. Der Schlüssel, den ich versehentlich eingesteckt hatte, war nicht meiner, sondern einer aus der besagten Sammlung. Im Pullover stand ich nun im Hof, ohne Geld, ohne Mobiltelefon.

H., eine Freundin, bei der ich einen Tee bekommen hätte, war nicht da. Hätte ich mir denken können, aber erreichen konnte ich sie eh nicht: Ich kannte ihre Handynummer nicht auswendig. Zu K., deren Schlüssel ich versehentlich eingesteckt hatte, wollte ich nicht gehen – es war klar, dass sie noch auf der Arbeit sein würde, einfach selbst die Wohnungstür aufzuschließen ohne sie vorher zumindest telefonisch vorzuwarnen, erschien mir falsch. Also blieb nur der Treppenabsatz vor der Wohnung.

Horrorszenarien über Horrorszenarien: Was, wenn der Mitbewohner doch noch nach der Arbeit einen Kaffee trinken gehen würde und sich ewig viel Zeit ließe? Was, wenn ich K., die ich zum Kino treffen wollte, nicht würde erreichen können ohne Handy-Nummer im Kopf? Nicht einmal die Nummer des Mitbewohners kannte ich auswendig. Alles entwickelte sich in meinem Sinne, der Mitbewohner kam sogar früher nach Hause, als erwartet. Aber ich habe gelernt: Die wichtigsten Mobilfunknummern sollte man auswendig aufsagen können, am besten sogar rückwärts.

Neue Kommentare

  • Thomas Feirer: echt coole Bilder …
  • Anonymous: achso hier meine email adresse zero88-denis@web.de
  • Anonymous: echt bei dir geht das noch? zu silvester wollen paar leute und ich schön gemütlich auf ein dach feiern ist...
  • Aileen: Ich hab mal ne frage: wo genau ist der Markt und hat der auch sonntags auf? lg
  • Ilse Fuehrhoff: Es gibt in Berlin tatsächlich noch sehr viele, eigentlich ungeahnt viele Hausfassaden oder auch...

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