Letztes Jahr um diese Zeit waren ganz Friedrichshain und Kreuzberg zugekleistert: Frisch und frei, heraus zum 1. Mai. Zwei Wochen vor dem Tag der Arbeit werden in ganz Berlin zwar wieder eifrig Plakate geklebt, doch die sind fast alle für den Volksentscheid über den Flughafen Tempelhof.
Schon macht sich der Eindruck breit, zu Berlins traditionellem Kapuzenkarneval sei nichts weiter zu erwarten als ein friedliches Kreuzberger Myfest. Die Polizei gibt jedenfalls vor, mehr Bedenken vor betrunkenen Männern mit Strohhüten zu haben, als vor wütenden Autonomen – schließlich ist am 1. Mai auch Vatertag.
Doch der Eindruck trügt ein bisschen: In den letzten Tagen wurden immer mehr Tempelhof-Plakate mit revolutionären Demo-Aufrufen zum 1. Mai überklebt – sogar auf Türkisch, wie hier am Boxhagener Platz. “Das Paradies geöffnet – der Flughafen ein Museum”, schreiben die Grünen über Tempelhof. Kein Paradies ohne Revolution, kontern die Mayday-Bewegten. Wir werden sehen.
immer die gleiche leier. die grünen haben doch auch kein konzept, glaubt doch kein mensch, dass da nicht investoren anklopfen werden und neubausiedlungen für familien aus dem boden stampfen.
dann werden die mieten auch in neukölln und tempelhof steigen..
Das erklär mir doch mal genauer, das mit den steigenden Mieten! Die Mieten STEIGEN, wenn das Angebot größer wird? Oder steigen, wenn die neuen Wohnungen lieblos “aus dem Boden gestampft” werden? Oder liegt´s an den Familien? Ratlos…
bin gespannt auf den diesjährigen verlauf der “maifeiern” – - und den bericht.
@frau schmidt: wenn das eine beliebte wohngegend wird, und auf dem gelände eine gute infrastruktur für familien entsteht, werden die angrenzenden stadtteile mit aufgewertet und damit teurer.
@Katharina s.: Genau das gilt es zu vermeiden. Mein Vorschlag: Tempelhof zu (weil eh nur für Bonzen), aber die Emissionen erhalten -Lautsprecher, Stinkbomben… Damit die Mieten an der Schillerpromenade nicht durch die Decke gehen. Auf keinen Fall irgendwie aufwerten.
Langzeitarbeitslose Anwohner aus der Einflugschneise werden vom Senat auf fairer TVÖD13-Basis (2800 Euro?) angestellt, um stimmlich oder mit (natürlich klimaneutralen) Hilfsmitteln startende Flieger zu imitieren.
So werden Arbeitsplätze geschaffen, und ausnahmsweise kann mal durch die Betroffenen selbst gentrifiziert werden.
Bin mir aber noch nicht so sicher, ob die dann wirklich Latte trinken dürfen sollen, wegen Klassenbewusstsein und so.
Ohne Flughafen wäre das eine schöne Wohngegend.
Ich könnte mir dann vorstellen dort hin zu ziehen…