Im letzten Jahr haben viele meiner Freunde und Bekannte ein Kind bekommen. Für die Eltern ein bedeutendes und beglückendes Ereignis, über das ich mich jedes Mal gefreut habe. Finn, Luna, Tom Linus, Michał, Wout, – schön, dass sie da sind!
Nur eines hat mich gewundert: Keine einzige Geburtsmitteilung kam aus ohne die Erwähnung des Gewichts und der Größe des Neugeborenen. Als ob ein Schriftsteller ein neues Buch veröffentlicht und stolz verkündet, wie viele Seiten es hat. Oder ein Sänger, der die Länge des Albums hervorhebt. Meines Erachtens rein rechnerische Daten, die nicht den Kern der Sache ausmachen. Oder ist es vielleicht ein mir unbekannter Wettbewerb, in dem es darum geht, das größte/kleinste, dünnste/dickste Kind in die Welt zu setzen?
Nein, es ist lediglich eine Konvention, bei der man auf messbare Zahlen zurückgreift. Vielleicht weil das Glück unermesslich ist oder weil Worte unzulänglich sind, um das Wunder der Geburt zu beschreiben. Dazu kommt, dass noch nicht über Heldentaten des Babys berichtet werden kann. Das Kind ist noch nicht in der Lage, knackige Statements abzugeben, aber auch die Eltern äußern sich kaum zu ihren gegenwärtigen Empfindungen und Zukunftsplänen. Schade eigentlich. Würde mich mehr interessieren als des Kindes Gewicht.
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