Schon abenteuerlich, welche Nischen Obdachlose im Spätherbst in Berlin finden. Im Volkspark Friedrichshain campierte seit mehreren Wochen ein Obdachloser, ein Mann Mitte 30 mit Bart und Zahnlücke, ausgerüstet mit Isomatten, Camping-Kocher. Heute rückte ein Trupp von Polizisten an und bereitete der Aktion ein jähes Ende.
“Das ist wie im Vierten Reich”, empörte sich der Camper, überzeugt, dass ihn ein Jogger “denunziert” hätte. Immer wieder waren Läufer auf einen provisorischen Trampelpfad ausgewichen, der direkt an seinem Zelt vorbei führte – um nicht knietief im Schlamm zu versinken. Der Busch nahe der Danziger Straße, den sich der Mann ausgesucht hatte, bot daher nur bedingt Schutz. Ob er dort tatsächlich jemanden gestört hat? Schwer zu sagen, zum Reden war er nicht aufgelegt. Zu groß war wohl das Misstrauen, es hier mit potentiellen “Verrätern” zu tun zu haben.
Welche Alternativen bleiben dem Camper, bis er wieder eine eigene Wohnung findet? Notübernachtungen des Vereins mob in Prenzlauer Berg oder die Kältehilfe der Stadtmission in Tiergarten, besetzte Häuser oder klassisch U-Bahnhöfe. Auf letzteren dürfte es aber nicht nur zugig sein, sondern künftig auch Dauerbeschallung geben. Mit “Gedudel auf hohem Niveau” - mit Mozart und Rossini – will die BVG Unerwünschte fernhalten, Modellversuche laufen bereits. Bei Frost wolle man jedoch ein Auge zudrücken – drei U-Bahnhöfe sollen geöffnet bleiben, um Obdachlosen Schutz vor kalten Temperaturen zu gewähren.
ich auch nicht. und wo bleibt er nun? die stadtmission beruhigt mein gewissen nur oberflächlich.
Und wo bleibt das Ordnungsamt hier?
Wild Grillen, Wild Parken, Wild Sprayen, Wild Müll entsorgen, Wild Musikproben oder Wild Campen – der Volkspark Friedrichshain verkommt langsam mit dem Freibrief für jeden.
Das ganze dann noch als International oder multikulturell zu verkaufen treibts dann noch auf die Spitze. Denn das ist es nicht. Wer schon mal Parks im Ausland besucht hat weiß das es so etwas fast nur hier gibt. Na ja wenn wir eine Müllkippe innerhalb der Stadt brauchen…
Wenn dieser Mann so leben will sollten wir Ihn lassen aber nicht dort.