An vielen Wänden Berlins wartet ein frecher Kerl und lacht uns aus. Oder hat er sich gerade einen Witz erzählt? Der Berliner Streetart-Künstler “Mein Lieber Prost” hat mir erzählt, was er über seine inzwischen stadtweit bekannten Zeichnungen denkt.
Prost, wie heißt denn der Knabe?
Ich wollte ihm keinen Namen geben, er drückt einfach ein tiefes Gefühl aus. Aber nachdem mich so viele darauf angesprochen haben, nenne ich ihn Prostie.
An einem Bauzaun an der Jannowitzbrücke macht sich Prostie über Touristen lustig. Warum eigentlich?
Touristen nerven, besonders wenn sie betrunken sind und in Gruppen durch die Stadt laufen. “Oh my gosh! It’s so awesome, you knööw!”- wenn ich sowas schon höre. Sie blockieren die Straße und wollen immer, dass man Englisch mit ihnen spricht. Wie respektlos! Und die Berliner machen auch noch mit – vielleicht aus alter Verbundenheit, weil das Ausland sie von Hitler befreit hat.
Wie steht er zu den Berlinern? Lachen sie zu wenig, ist diese Stadt zu ernst?
Berliner lachen öfter und lauter als der Rest Deutschlands – genau wie Prostie, der hier geboren ist. Zugleich sind die Berliner offener. Es gibt Dinge, über die man stolz sein kann und andere, die schlecht sind und sich nicht ändern lassen. Prostie lacht auch darüber, und zwar laut.
Mit den Worten “Merry Crisis” lacht uns Prostie auf einem Plakat an einer Wagenburg an. Warum hat er auch in der Krise gute Laune?
Immer die gleiche Leier… -”Die bösen (und langweiligen) Yuppies mit ihren dicken Häusern, ihrem Reichtum, Schönheit…” Ich kanns nicht mehr hören! Was sagt das bitte über die Weltoffenheit und der Weltstadt Berlin aus? Wann werden sich die Leute endlich damit abfinden, dass Berlin Touristen anzieht. Zeigt doch bloß, dass die Stadt im Ausland beliebt ist. Zudem verdienen die Berliner sehr gut an den Touries, sehr viele andere Jobs gibts auch nicht.
Was ist eigentlich dagegen einzuwenden, einem Fremden in Berlin auf englisch (sofern mans denn kann) zu antworten? In vielen Städten im Ausland, kommen die Leute auf einen zu, sobald man seinen Stadtplan rausgeholt hat, und fragen, ob man Hilfe braucht. Woher die Info mit dem Bausparvertrag? Zu viele Stereotypen. Und nicht mal sonderlich neue oder individuelle…
ja, kein besonders intelligentes kerlchen, dafür aber scheinbar ein bisschen xenophob. soll weiter smileys sprayen. oder gleich der gesellschaft zur rettung der dt sprache beitreten. da gibt’s massig gleichgesinnte
Chris und stefanie und andere 1000 yuppies auslachen… narrow minded !
stefanie….deine mutter ist xenophob ! du kennst ihm nicht…
xenophob?
Xenophobe Gentrifizierung in Berlin.
chris und stefanie haben recht. was der typ macht ist nichts besonderes oder innovatives. weiterhin ist er selbst nichtmal aus berlin und auch selbst oft genug als tourist in anderen städten unterwegs. potenzial hat er aber, er soll jedocn lieber noch nen bisschen üben und seine ganze intuition überdenken, damit er sich besser artikulieren kann beim nächsten interview über seine “kunst”.
Einem beschränkten Paul schaut man nicht ins Maul.
ich find die smileys klasse und witzig. kann man alles mit humor sehen, auch das “touristen auslachen” – macht das nicht jeder mal (ohne es wirklich böse zu meinen)?
das interview, naja. der mensch scheint nen großen yuppie-bekanntenkreis zu haben, woher sonst die detaillierten infos über “diese leute” und wie sie drauf sind?
die armen yuppies. keiner mag sie, kann gar nich verstehen warum? xenophob? also ick bin halt total doof uuuuuund berliner, musste erstma schauen wat det heißt. so jetzt hab ick mich geoutet
.dann haben ooch die yuppies wat zum lachen. freu: is der doof. so ma an die nudeln die abkotzen: warum reiche schnösel in schutz nehmen? ick weiss die können selba für sich sprechen, nur die wollen sich nie outen. chris biste n yuppie? wenn ja dann steh doch dazu. oder wenn du einer werden willst auch gut. problem für mich is det ewige rumgenöle. berliner: jemand der die stadt berlin liebt und hasst, dort seine wurzeln hat. sie nicht gegen eine x- beliebige stadt eintauschen würde. der dort lebt, nicht weil es sich gut anhört: jo, ich wohne in berlin, krass oder? status symbole sind ihm nich so wichtig. früher hieß es mal: die stadt der irren. toleranz gegenüber leuten, die sich anders anziehen, anders denken. anzug und schlips is gleichschaltung. hier wird aber individualismus gelebt, wer damit ein problem hat, kann kein berliner sein. und erspart mir jetzt det: das is dann aber intolerant.
scheiss gentrifizierung!!! berlin erstickt im kapitalismus. die stadt hat ihren guten ruf nicht wegen überteuerten kaputtrenovierten wohnungen oder irgendwelchen ignoranten yuppies die denken sie könnten die seele berlins kaufen/verkaufen.sondern wegen ihrem multikulti status,weil sie viele freiräume bietet und für kreative subkulturen mal bezahlbar war. greetz & peace
BERLIN BLEIBT BUNT….
was
Ich glaube ihr urteilt alle etwas zu oberflächlich. Prost malt nicht nur irgendwelche Smileys an irgendwelche Wände, sondern macht auch durchaus sehr beeindruckende konsumkritische Kunst. Bevor man seinen Wutschwall auf yuppies oder Hippies oder sonstwelche Gruppen loslässt sollte man erstmal über das Thema bescheidwissen