Bev Lee Harling ist heute wieder in Berlin und spielt um 24 Uhr im Bohannon. Die Mitbewohnerin sitzt an der Quelle, sie steht immer ganz früh auf der Gästeliste. Eintritt zahlt S. fast nie - das Pay-Nothing-Abo. Wie ist das mit Gästelisten? Er könne sich nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt Karten für ein Konzert gekauft habe, sagt ein Bekannter, der ziemlich gut vernetzt ist. Er scheint alle Clubbetreiber und Konzertveranstalter Berlins zu kennen. “Hauptsache der Laden ist voll, die verdienen vor allem an den Getränken.” Daher käme fast die Hälfte der Konzertbesucher über Gästelisten umsonst rein. Klingt plausibel. Etwas ähnliches erzählte letzte Woche eine Frau, die für ein Warschauer Stadtmagazin schreibt. “Wer Eintritt zahlt, hat etwas falsch gemacht.”
Wieso also zu Bev Lee Harling – zum dritten Mal innerhalb des letzten halben Jahres? Die Künstlerin umsonst sehen, was das Konzert vielleicht sogar entwertet? Harlings Musik ist entspannt, eine Mischung aus Pop, Folk und Jazz. Die Songwriterin aus London ist studierte Jazzmusikerin und kommt weitgehend ohne musikalische Begleitung aus. Sie spielt selbst Keyboard und Viola. Harling sei “eine der aufregensten Persönlichkeiten, die Genregrenzen überwindet” und nicht in eine Schublade einzuordnen sei, schreiben die Veranstalter. Eine Hörprobe gibt es bei MySpace.
Bev Lee Harling, Bohannon Soul Club, Dircksenstraße 40, S-Bahn Hackescher Markt, Eintritt 7 Euro.