Schön ruhig auf dem “Brommybalkon”, aber nicht mehr lange: Die Aussichtsstelle an der Kreuzberger Brommystraße soll bald wieder der im Krieg zerstörten Brücke weichen. Für den Senat ist das Projekt der markante ‘Vorbote’ eines umfassenden Umbaus – dem Projekt Media Spree, ein Zusammenschluss aus Investoren zwischen Elsen- und Jannowitzbrücke.
Ein weiterer Baustein soll im nächsten Herbst am anderen Spreeufer fertig sein – die O2-Arena am Ostbahnhof. Für Konzerte werden jetzt schon Karten verkauft. Das freut nicht alle: Viele Anwohner in Kreuzberg glauben nicht, dass es bei einer Fußgänger, Fahrrad- und Omnibusbrücke bleiben wird. Sie befürchten eine starke Zunahme des Durchgangsverkehrs im Wrangelkiez, falls die Brücke für den allgemeinen Autoverkehr geöffnet wird – die O2-World soll bis zu 17.000 Besuchern Platz bieten.
Aus Ärger über den geplanten Brückenschlag hatten Protestler der Initiative “Mediaspree vesenken” im September 2007 für kurze Zeit den alten Brückenpfeiler besetzt und ihm den Namen “Spreehawaii” gegeben. Auch die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren “Spreeufer für alle” kommt gut voran.
Ein Vorgeschmack auf von privaten Sicherheitsdiensten kontrollierte Uferzonen bietet bereits jetzt die Anlegestelle vor der O2-World, für die eigens 30 Meter der Mauer versetzt wurden. An Silvester setzten dort in schwarz gekleidete Sicherheitsleute ein Böllerverbot durch. Warum eigentlich?
Video: Rap gegen das Projekt Media Spree
Fotostrecke: Spreeufer












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