Es ist erstaunlich, mit welcher Beharrlichkeit an mausetoten Ecken Berlins mit leeren Kneipen Geld verbrannt wird. Der säulenbewehrte Durchgang zwischen zwei Stalin-Bauten am Frankfurter Tor ist ein solcher Ort. Putz bröckelt von den Fassaden, die große Uhr blieb vor langer Zeit stehen. Vor sechs Jahren eröffnete in dem Gebäude nebenan eine Cocktailbar namens “Destiny”, deren Schicksal schon mit dem Tag der Eröffnung besiegelt war: Niemand will an diesem Platz einen Caipirinha schlürfen.
Nach zwei tapferen Jahren hieß der Schuppen plötzlich “El Mar” – eine Tapas-Bar. Wieder saßen die Beschäftigten gelangweilt herum, nur die Leuchtschrift war eine andere. Spanische Küche war also auch keine gute Idee, wie nicht anders zu erwarten. Seit kurzem steht nun Pizzeria “da Salvatore” über dem Laden.
Ich bewundere die Experimentierfreudigkeit der Finanziers und wünsche der aktuellen Inkarnation alles Gute. Mögen die Gäste in Scharen kommen und bis zum U-Bahnhof Schlange stehen.
Stimmt, es gibt viele Lokale in Berlin, in denen in erster Linie Geld gewaschen wird.