Brennende Autos als Auftragskunst?

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“Burn a car.” An einer Hauswand an der Oberbaumbrücke prangt dieser Spruch gleich sechs Mal. Nicht schnell hingekritzelt, sondern sorgsam auf eine weiße Kachel aufgetragen, die an ein Stuck-Ornament erinnert. Die brennenden Autos - seit vielen Monaten eine Dauererscheinung insbesondere im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg - als Kunst?

Die Brandstiftungen werden militanten Umweltschützern zugeschrieben und treffen vor allem Fahrer von Luxuskarossen mit einem hohen Benzinverbrauch. An einigen Brandstellen fanden sich Bekennerschreiben, in denen der hohe CO2-Ausstoß von Sport- und Geländewagen und die Folgen für den Klimawandel genannt wurden. Insgesamt 99 Brandanschläge auf Autos in Berlin, darunter auf 24 Mercedes’, registriert Uwe Frers, Betreiber der Website Brennende Autos, für dieses Jahr. Zudem sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen Autos die Luft aus den Reifen gelassen wurde. Eine erste Verhaftung hat es in dem Umfeld offenbar gegeben. Ausgerechnet ein Clown, der auf Kindergeburtstagen auftritt - vielleicht steckt sogar die Clown-Armee dahinter, die während des G8-Gipfels den Zaun um Heiligendamm erstürmen wollte.

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Aber zurück zu der Kachel mit der Aufforderung, Autos in Brand zu setzen: Sie wirkt auf dieser Wand harmlos kitschig - geradezu wie ein Wegweiser zu einem Puppenhaus. Und sie geht optisch fast unter, weil das Bild eines riesenhaften Menschenfressers - zweifellos antikapitalistisch - an der selben Fassade alle Blicke auf sich zieht. Trotzdem: Wer kommt auf solche Ideen? Hängt diese Kachel noch anderswo im Bezirk, oder handelt es sich um ein Unikat?

Website: Google-Karte Brennende Autos

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