In England lassen sich die ersten arbeitslosen Banker zu Gärtnern umschulen. Aus Liebe zur Natur angeblich. Auf diese Idee käme in Deutschland wohl selbst in der Wirtschaftskrise niemand, doch der Wunsch nach etwas Grün scheint weit verbreitet. So skurril es klingt: Immer mehr junge Menschen in Großstädten suchen Schrebergärten. Weil sie keine Lust oder kein Geld für ein Haus mit Garten im Grünen haben.
Berlins Laubenpieperkolonien dürften somit bunter werden. Familien mit Kindern werden Zaun an Zaun mit langjährigen Kleingärtnern ihre Gemüsebeete pflegen. Ungespritztes Bioobst ernten. Designerlauben aufstellen, Baumhäuser bauen. Sind das die neuen Spießer?
Wie komme ich an einen Schrebergarten?
Die meisten Schrebergärten müssen übrigens noch immer gekauft werden.
Das schränkt die “jungen Familien” finanziell wohl eher etwas ein.
Die Preise sind ja wie die Nachfrage auch bei Mietverhältnissen.
Mal davon abgesehen das ein Schrebergarten sehr, sehr viel Arbeit macht und Familien damit zusätzlich mit Zeit und Geld belastet. (Aber vielleicht gibts ja bald wieder eine Kindergelderhöhung- ist ja Wahljahr).
Mal davon abgesehen das Laubenkolonien sehr strenge Regeln haben.
Bunt und laut ist da nicht drin. Der Rasen hat eine bestimmte Höhe, das Haus eine bestimmte Größe+Farbe, pro Fläche bestimmte Anteile Obst/Gemüse/Blumen/Sträucher und die Lautstärke auch nur einen gewissen Pegel pro Tag…
Schrebergarten,das ist der alltägliche Kleinfaschismus und Regeln bis ins Privatleben.
wenn Kleingärtner was nicht wollen, dann sind es Familien mit Kindern in der Kolonie.
Das Image des Laubenpiepers ist überholt. Eine Familie mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt, feiert gerade Geburtstag unter ihrer Laube, zwischen Heckenrosen und Lauch, es gibt auch Kuchen. Nachbar Walerie kommt aus Kasachstan, unschwer an der gehissten Flagge zu erkennen, und pflückt etwas Kräuter. Seine Beete sind nicht so ganz akkurat gepflegt und abgezirkelt – wie bei Gartenfreund Damaschke. Trotzdem: Das gemeinsame Hobby verbindet: http://www.karriere-einsichten.de/2011/03/einwanderung-migration-miteinander-statt-maschendraht-schrebergarten/