“Ich wohne am Kottbusser Damm. Gegenüber von mir ist ein Puff, und daneben ist ein Kiosk”, schreibt David, Schüler der fünften Klasse, über seine Straße.
“Ich finde es gut, dass neben mir die Pizzeria ist. Und vor meiner Haustür sind gleich auch die U-Bahnstation und auch eine Busstation, das finde ich auch gut. Ich finde es blöd, dass die Drogendealer das zum Versammlungsort gemacht haben. Ich finde es auch schlecht, dass ich niemanden in meinem Haus kenne. Ich muss auch einen Kilometer zur Schule gehen. Am liebsten würde ich umziehen, weil die sich sogar im Treppenhaus Drogen einspritzen. Wenn ich meiner Straße einen Namen geben würde, würde ich sie ‘Höllenstraße’ nennen.”
Im Rahmen des Projektes Kinderstraße – Die Straße, in der ich wohne, beschreiben Kinder ihr Wohnumfeld, ihre Sozialkontakte zu Nachbarn und Freunden. Nicht nur als Soziogramm eines Bezirkes, eines Kiezes oder einer Wohnstraße ist die Webseite aufschlussreich: Auch Wohnungssuchende können sich anhand der Beschreibungen ein besseres Bild machen. Sie werden aufmerksam auf Probleme, die auf den ersten Blick weniger offenkundig sind.
Eine Wohnung in der gleichen Straße wird beim Internetdienst Immobilienscout24 als Wohnung in “bester Lage” angepriesen:
“Die Wohnung liegt in zentraler und belebter Wohnlage im begehrten Wohnbezirk Kreuzberg. Nähe U-Bhf Schönleinstraße, unweit vom Maybachufermarkt. Diverse Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants, sowie öffentliche Verkehrsmittel befinden sich in der unmittelbaren Umgebung und sind hervorragend zu Fuß erreichbar.”
Ortskundige müssen da einfach schmunzeln..
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