Tag Archiv für 'gesundheit'

Dicke Kreuzberger lechzen nach McDonald’s

Protest-Plakat gegen McDonald's in Kreuzberg - Foto: Anne Grieger

Wann kommt er endlich, der Kreuzberger McDonald’s? Als ich heute morgen am Görlitzer Park an diesem Plakat vorbeiradelte, traute ich meinen Augen kaum: Meinten die mit diesem Plakat wirklich Leute wie mich?

Zugegeben: Ich habe McDonald’s betreten, früher mal. Es gab Freunde, die gerne einen Milchshake tranken und wirklich nicht wie Filmschauspieler aussahen. Natürlich waren sie keine Kreuzberger, als richtiger Kreuzberger kann man nur mit Sonnenbrille getarnt in solche Burgerschuppen gehen. Oder in der Wiener Straße vegetarische Burger essen, die wirklich gut schmecken.

Für Wahlkreuzberger, die sich gegen die Eröffnung eines McDonald’s im Wrangelkiez stark machen, dürfte die Burger-Braterei mit dem gelben M wohl keine Bedrohung darstellen. Ungesunde Essgewohnheiten seien vor allem ein Problem der sozial Benachteiligten, so der Historiker und Publizist Paul Nolte. Gerade Kindern würde einiges zugemutet durch die “Dauerernährung in Schnellrestaurants”. Nolte, Mitauslöser der umstrittenen “Unterschichten-Debatte”, macht weniger große Konzerne als die Eltern selbst für diese Entwicklung verantwortlich. Ernährung als Bildungsthema also.

Doch sieht man einmal ab von der Tatsache, dass bestimmte (ohnehin benachteiligte) Gruppen angesichts der Eröffnungs-Angebote der Fastfood-Kette schwach werden könnten: Wie wird sich Kreuzberg, die letzte McDonald’s freie Zone verändern? Was, wenn sich der Burger-Konzern etabliert haben sollte? Werden andere Hackbräter und Hühnerfrittierer nachziehen? Argentinische Steakhouse-Ketten neben Döner-Schuppen? Ich weiß nicht.

Komasaufen in Zahlen

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Jährlicher Alkoholverbrauch je Einwohner an reinem Alkohol, in Liter 2001: 10,4
Jährlicher Alkoholverbrauch je Einwohner an reinem Alkohol, in Liter 2005: 10,0
Werbeaufwendungen für alkoholische Getränke in Deutschland, in Millionen Euro 2001: 575
Werbeaufwendungen für alkoholische Getränke in Deutschland, in Millionen Euro 2005: 564
Werbeaufwendungen für Bier in Deutschland, in Millionen Euro 2001: 360
Werbeaufwendungen für Bier in Deutschland, in Millionen Euro 2005: 409

Zahl der Bundesbürger, die akut alkoholabhängig sind, in Millionen: 1,6
Zahl der Bundesbürger, bei denen Alkoholmissbrauch vorliegt, in Millionen: 2,66
Zahl der Jugendlichen bis 25, die stark alkoholgefährdet sind, in Tausend: 160 000
Zahl der “Mit-Betroffenen” Familienangehörigen von Alkoholikern, in Millionen: 8
Zahl der Kinder in Deutschland, deren Eltern alkoholabhängig sind, in Millionen: 2,65
Anteil der Gewaltakte, die unter Alkoholeinfluss begangen werden: 1/3
Anteil der Todesfälle bei Männern zwischen 35 und 65 Jahren, die auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen sind: 1/4
Bundesbürger, die jährlich in Folge schädlichen Alkoholkonsums sterben, in Tausend: 40.000
Verkürzung der Lebenserwartung für Personen mit chronischem Alkoholmissbrauch, in Jahren: 23

Risikoarme Schwellendosis bei gesunden Menschen pro Tag, in Gramm, bei Männern: 20-25
Risikoarme Schwellendosis bei gesunden Menschen pro Tag, in Gramm, bei Frauen: 10-12
Menge Bier, die diesen Werten entspricht, in Litern, bei Männern: 0,5-0,6
Menge Bier, die diesen Werten entspricht, in Litern, bei Frauen:0,25-03
Menge Wein, die diesen Werten entspricht, in Litern, bei Männern: 0,25-0,3
Menge Wein, die diesen Werten entspricht, in Litern, bei Frauen: 0,125-0,150

Durchschnittliche Alkoholmenge, den 16- bis 17-jährige männliche Jugendliche wöchentlich kosumieren, in Gramm, 2004: 127
Durchschnittliche Alkoholmenge, den 16- bis 17-jährige männliche Jugendliche wöchentlich kosumieren, in Gramm, 2007: 150
Durchschnittliche Alkoholmenge, den 16- bis 17-Jährige weibliche Jugendliche wöchentlich kosumieren, in Gramm, 2004: 42
Durchschnittliche Alkoholmenge, den 16- bis 17-Jährige weibliche Jugendliche wöchentlich kosumieren, in Gramm, 2007: 53

Binge drinking

Anteil der Jugendlichen, die angab, im letzten Monat mindestens an einem Tag fünf oder mehr Gläser Alkohol getrunken zu haben, in Prozent, 2005: 40
Anteil der Jugendlichen, die angab, im letzten Monat mindestens an einem Tag fünf oder mehr Gläser Alkohol getrunken zu haben, in Prozent, 2007: 50

Anzahl der Gläser Tequila, die im März zum Tod eines 16-Jährigen Zehlendorfer Schülers führten: 52
Preis für einen Liter Tequila von Aldi, in Euro: 7,99
Preis für ein Glas Tequila in der Bar in Berlin-Kreuzberg, in Euro: 1-3
Taschengeld, das Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 16 Jahren 2006 laut Hamburger Abendblatt monatlich zur Verfügung hatten, in Euro: 10-30
Taschengeld, Jugendliche im Alter von 17 bis 18 Jahren 2006 laut Hamburger Abendblatt monatlich zur Verfügung hatten, in Euro: 35-50

Zahl der Medienberichte, die seit März 2007 print und online im Tagesspiegel, der Berliner Zeitung und der Berliner Morgenpost zum Thema Jugendliche und Alkoholmissbrauch erschienen sind: 75

Quellen: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Foto: MightyMin

Die Schergen sind überall

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“Schergen, überall Schergen. Sie sind hinter mir her, sie wollen mich manipulieren.” Verstohlen mustert eine junge Frau, die hier Sara heißen soll, die Leser an den Holztischen in einer geisteswissenschaftlichen Zweigbibliothek der Humboldt-Universität. Ratlosigkeit beim Bibliothekspersonal: Ob sie denn schon mit der Polizei gesprochen habe?, fragt eine Mitarbeiterin.

Einige Tage später hängt an der Pinnwand vor dem Lesesaal ein Pamphlet, das die Bibliothekarin abnehmen und in den Müll werfen wird. Ein Erklärungsversuch - vielleicht der letzte einer angehenden Geisteswissenschaftlerin, die lieber Schauspielerin geworden wäre.

Wie gehen Universitäten mit psychisch kranken Studierenden wie Sara um? “Wir sind überfordert”, sagt Corinna Jäger*, die als studentische Hilfskraft in der besagten HU-Zweigbibliothek arbeitet. Nicht selten käme sie sich mit ihrer Hilfskraftstelle wie eine Sozialarbeiterin oder Laien-Psychologin vor, so die 24-Jährige. “Es gibt einige Nutzer, die nicht so funktionieren, wie man es erwarten würde. Die brauchen professionelle Hilfe.” hier geht’s weiter mit ‘Die Schergen sind überall’

Die Pest

Mit den Ratten ist es in dieser Stadt so ein bisschen wie mit Stars und Sternchens: Jeder weiß, sie sind unter uns - näher, als man tatsächlich glaubt. Aber solange man ihnen nicht begegnet, ist das Thema nicht weiter interessant.

Heute hatte ich eine sehr unschöne Begegnung mit einer Ratte. Im Görlitzer Park. Das Vieh war der Prototyp der neuen Ratte: fett, behäbig und lahm. Fast hätte ich es überfahren - dabei dachte ich immer, die Tiere seien flink. Deutschland verfettet, seine Ratten auch. Eine Frau, die mir - ebenfalls auf dem Fahrrad - entgegenkam, lachte nur amüsiert über den Vorfall und rief mir zu, dies passiere ihr ständig. Absurd.

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Auf der anderen Seite des Parks, auf der Landwehrkanal-Seite, beschwerte sich der Bäcker, ein beleibter Mann von Ende 30. Die Laufkundschaft bliebe angesichts des schlechten Wetters aus, die Leute wollten sein Bio-Brot nicht. “Dabei geht es uns doch gut in Berlin, keiner muss verhungern.” Ich verabschiedete mich freundlich und wünschte ihm - wie in Berlin üblich - einen schönen Tag. Über die fette Ratte verlor ich kein Wort.

Der Zwischenfall mit der Ratte ließ mir aber keine Ruhe. Zu Hause befragte ich Google und erzielte 1.610.000 Treffer für die Suchanfrage “Ratte Berlin”.

Die städtischen Gesundheitsämter informieren auf ihren Websites ausführlich zum Thema Schädlingsbekämpfung: Darüber, dass keine Speisereste die Toilette heruntergespült werden dürfen, um das Ratten-Problem einzudämmen. Dass grippeähnliche Krankheiten übertragen werden können, durch Ratten-Urin in stehenden Gewässern. Ja iiiehh!

Weitere Ergebnisse: Promovierte Biologen leben in der Hauptstadt von der Schädlingsbekämpfung und bieten “Schädlingsmanagement” an, die neue Wohnung des Zeit-Autors Jochen Reinecke war anfangs rattenverseucht.

Die Berliner Subkultur scheint keine Probleme mit den Tieren zu haben, die Nager sollen ja durchaus intelligent zu sein: So nennt sich eine Obdachlosen-Theatergruppe - also C-Stars dieser Stadt - Die Ratten. Gegründet 1992 nach einer erfolgreichen Inszenierung von Albert Camus’ Die Pest, spielt das Ensemble heute Eugène Ionesco, also immer noch absurdes Theater.

Foto: mell242
Künstler: Bansky

Don’t hold your breath

It’s a Sunday evening at the beginning of an abnormally rainy July and I’m standing in a room filled with what can only be described as various shades of ‘Indie Rock fans’. The atmosphere is electric as the sound check is completed and through a cloud of smoke, emerges my favourite band ever, ‘Kings of Leon’.

You could be forgiven for thinking that this is a concert review and as much as I’d love to convert you all into ‘Kings of Leon’ fans, it’s the cloud of smoke that I’d like to discuss just now.
Not artificial smoke, mind you: We’re talking here about carcinogenic-filled second hand cigarette smoke from the ‘cancer sticks’ hanging out of the corners of the Indie kids mouths as they chant along to the (fantastic) music.

The most noticeable thing is that, as a non-smoker, I appear to be the MINORITY. This seems not only unbelievable but also grossly unfair, particularly since my fellow KoL fans in England will be enjoying the gig in Bournemouth, smoke-free.

On 1st July 2007, England followed most of the rest of Great Britain and made smoking in enclosed public places illegal. Smokers face a fine of 50GBP (74 Euro) if they light up in their local pub and business owners could be forced to pay out a maximum of 2500GBP (3691 Euro) for failing to prevent smoking in a smoke free place. Great news for non-smokers living in the UK but what about us lot in Germany?

In May, German politicians approved a ban on smoking in government buildings and on public transport that will take effect from 1st September of this year (though smoking is already apparently banned on regional trains).

In Berlin, smoking in a non-smoking area could lead to a 100 euro fine with pub-owners liable for up to 1000 euro, though in practice, many landlords say this is unenforceable and indeed it probably is if Sunday is anything to go by! Better to pay the fine than to stand up to a room full of angry smokers and lose business in doing so!

All in all, it’s a losing game for us clean-air breathers in Germany. Will the government forgo the 17 billion euro it generates through tobacco tax each year in order to improve the health of its’ citizens? Don’t hold your breath…

Photo: Stefano Mortellaro

—Deutsche Übersetzung— hier geht’s weiter mit ‘Don’t hold your breath’


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Berliner Streetart

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Berlin bei Nacht

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