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Türkische Filmwoche

Wieder ein Festival in Berlin: Die 5. Türkische Filmwoche sollte neugierig machen, gerade in Kreuzberg und Neukölln. Noch bis zum 27. Mai werden insgesamt 20 türkische und deutsch-türkische Produktionen im Babylon Mitte und im Neuen Off in Neukölln gezeigt.

Das neue türkische Kino sei “sehr reich: humorvoll und kritisch; aufklärend und zukunftsweisend; gescheit und lebensnah”, schreibt Özcan Mutlu, Mitglied des Abgeordnetenhauses, in seinem Grußwort. Tatsächlich präsentieren die Initiatoren Filme aus unterschiedlichen Genres - vom Polit-Thriller über den Science Fiction-Film bis hin zum Drama. Auch zwei Dokumentarfilme stehen im Programm.

Anarchie vor meinem Treppenhaus

United Hinterhof Colors of B. (4)

Gehen Sie da mal runter, dahinter sieht’s aus wie im Zuchthaus!”, sagte er und zeigte auf eine modrige Treppe. Mein Hausmeister hatte Recht, dieser kleine nur über einen Keller erreichbare Hof in Friedrichshain war wirklich grauenvoll: Es kam mir vor als sei ich in den lichtlosen Schlund eines tiefen Brunnens gefallen. Ob dieser kleine hagere Hausmeister mit den dunklen Augenhöhlen diesen Zuchthaus-Vergleich aus eigener Anschauung gezogen hatte, also schon selbst ein paar Jahre lang auf 20 Quadratmetern im Kreis gegangen war? Jedenfalls war ich froh, dieser beklemmenden Atmosphäre zu entkommen.

Warum sollte ich also über Hinterhöfe schreiben? Über von Hausmüll vergoren riechende Luft, über Haufen von Fahrradleichen, durch die sich verstohlen eine Katze schlängelt. Oder über durchsanierte Plätze, die - fügsame Bewohner vorausgesetzt - über Jahre so akkurat jeder Spur von Leben trotzten, als seien die Architekten erst gestern am Werk gewesen. Wozu also Worte verlieren über diese Orte der Langeweile? Über den Schmutz, und Gestank, den Verfall?

Trotzdem, an solchen Orten habe ich die besten Teile meiner Wohnungseinrichtung gefunden. Die Staffelei, das Regal oder den alten Lehnstuhl, der zugegeben, lange ziemlich modrig gerochen hat. Einmal kam ein Freund mit einem Fernseher an, der unten wochenlang im Regen gestanden hatte. Es zischte und stank, als er das Ding einsteckte, aber nach ein paar Tagen war tatsächlich ein Bild da. hier geht’s weiter mit ‘Anarchie vor meinem Treppenhaus’

Hauptstadt der polnischen Versager

Kasia T. blogt jetzt wieder in Warschau – so zumindest der Plan. She has gone to fight the K. brothers. “So viel Propaganda, das ist unglaublich.” Das “unglaublich” klang leicht verhaucht. Die verbliebenen polnischen Freunde in Berlin sind vielleicht nicht wie Kasia: Keine Aktivisten mit dem Anspruch, die Demokratie in Polen zu verändern. Aber der Ärger über den nationalistischen Kurs von Staatspräsident Lech Kaczynski und dessen Zwillingsbruder Jaroslaw, dem polnischen Ministerpräsidenten, wächst auch hier. Radio Maryja, ein radikal-konservativer katholischer Sender, nervt mit regierungsfreundlicher Berichterstattung und latentem Antisemitismus. Das Programm ist über das Internet zu empfangen. Die polnische Uni-Landschaft irritiert aus der Ferne ebenfalls. Traurige Anhaltspunkte für brain drain lieferte die Homepage des Instituts für Soziologie in Warschau: Anstelle von Forschungsberichten und Diskussionspapieren fand eine Freundin hetzerische Zeitungsartikel über Homosexuelle und Abtreibung.
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Berliner Streetart

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Berlin bei Nacht

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