“Die Größe der Stadt ist egal, Hauptsache ein Fluss oder Kanal”, meinte eine Freundin, die nie ohne Boot auskam. Das ist Jahre her. Gestern dann im “Freischwimmer“ am Schlesischen Tor, am Wasser. Der Steg am anderen Ufer ist voll - so voll, dass er schon bedrohlich schwankt. Lauter Erstsemester, denke ich. Diesmal bin ich es nicht, die den Altersdurchschnitt senkt. Beruhigend. Irgend etwas irritiert aber, schwer zu sagen, was. Ein Déjà-vu?
Das Bild eines Dauercampingplatzes mit Deutschland-Fahnen und Gartenzwergen, eine surreale Szene. Angst aufzuwachen, das Bild zu vergessen. Am Steg Angler. Männer in Shorts, dünnen weißen Supermarkt-T-Shirts und Plastiksandalen. Farblich passende Anstreicher-Hüte als perfekter Schutz für die Glatze. Ein Tag am Wasser und man sieht aus wie ein gekochter Krebs. Frauen? Irgendwo im Hintergrund, aber nicht angelnd. “Totale Reizüberflutung hier”, sagt die Ruder-Freundin aus Kindertagen. “Wir können unmöglich bleiben.” hier geht’s weiter mit ‘Am Wasser’