Wer gehofft hatte, die Feinstaubplakette sei ungefähr so bedeutsam wie eine Hundemarke, sieht sich getäuscht. Ab heute gilt sozusagen Eskalationsstufe zwei, Autofahrer werden tatsächlich heraus gewunken und abkassiert. Acht Polizisten stehen seit sieben Uhr morgens an der Warschauer Brücke und nehmen jedes passierende Auto in Augenschein. Mit der heiß geliebten Ente durch die Innenstadt zu kurven, wird mit 40 Euro Bußgeld geahndet.
Was aber wird geschehen, wenn auch diese Maßnahme abgewirtschaftet ist und die Ordnungshüter dazu übergehen, Fahrzeuge ohne Plakette auch direkt an Ort und Stelle still zu legen? In vielen Straßen gewinnt man den Eindruck, der halbe Kiez sei noch ohne Feinstaubplakette unterwegs. Berlin hätte nicht genug Abschleppdienste, um die erwischten Karren aus dem Innenstadtring zu entfernen. Vielleicht kommt der Senat auch auf die Idee, die Umweltzone mit Parkkrallen durchzusetzen, wie zum Beispiel in Amsterdam. Wer allerdings am Samstag morgen um sieben Uhr in der Innenstadt unterwes ist, hat wahrscheinlich vorgesorgt. Die Besitzer der Kiezgurken und Stinker schlafen noch.
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